Reinbek Shamrocks
Reinbek Shamrocks
Eine Freizeitclique von 10 Jungen mit der Vorliebe für amerikanische Baseballjacken begann 1985 in Reinbek Baseball zu spielen. Der Vater von einer Freundin der Jungen hatte seiner Tochter aus Amerika einen richtigen Baseball-Fängerhandschuh mitgebracht, den sie an die befreundeten Jungen verlieh, und Kai Damast besaß einen richtigen Baseballbat. Alle anderen spielten mit Besenstielen und ohne Handschuh.
Aus dem Spaß, die Kleidung nicht nur in der Disco, sondern auch beim Spielen zu Tragen, wurde schnell ein schlagkräftiges Team. Das erste Freundschaftsspiel machte man am 17.08.1986 in Mölln, während eines kleinen Turnieres gegen die Mölln Shelters. Die erforderliche Ausrüstung konnte von der Möllner Mannschaft ausgeliehen werden. Gegen die Bergedorf Piranhas wurde das zweite Freundschaftsspiel ausgetragen. Zu diesem Zweck legten alle Reinbeker Spieler Geld zusammen und kauften sich einheitliche Baseballhemden von den Detroit Tigers, sowie eine Catcherausrüstung und Gloves für jeden Spieler. Dadurch erhielten die Spieler der Mannschaft ihren ersten Namen - sie wurden als Reinbek Tigers bezeichnet.
Im September 1986 erfolgte die Aufnahme als neue Sparte oder Abteilung in die TSV Reinbek. Der erste Abteilungsvorsitzende wurde Detlev Schumacher, weitere Aufgaben übernahmen Sven Lübcke, Michael Huck, Thomas Flöter und Jonny Merkel. Man gab sich jetzt den Namen Reinbek Shamrocks, was Kleeblätter heißt und Glück bringen sollte. Durch die Mannschaft aus Mölln wurde die Verbindung zum Deutschen Baseball– und Softballverband und zur Norddeutschen Baseball-Liga hergestellt.
Der Schleswig-Holsteinische Baseball Verband war erst am 25.03.1986 in Lübeck gegründet worden. Die Aufnahme der Reinbek Shamrocks in den SHBV erfolgte auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des SHBV am 11.01.1987. Ansprechpartner beim SHBV war Rainer Porschien, der einige Spieler der Reinbek Shamrocks am 03. + 04.10.1986 zu den deutschen Baseball-Schülermeisterschaften nach Zülpich bei Euskirchen (NRW) mitnahm und in gemischten, Schleswig-Holsteinischen Mannschaften spielen ließ.
1987 nahmen die Reinbek Shamrocks die 1. Saison mit einer Mannschaft am Ligaspielbetrieb der Schleswig-Holsteinischen Baseball-Landesliga teil. Junge Baseballspieler aus Reinbek-Ohe, die sich Reinbek Bluebats nannten, wurden in die Mannschaft aufgenommen und bei Ligaspielen eingesetzt. Am 10.11.1987 findet das 1. Reinbeker Baseballturnier statt, ein Einladungsturnier mit 6 Mannschaften. Der Gewinner sind die Hamburg Knights vor den Reinbek Shamrocks. Nach dem Ende der Landesligasaison wurde Detlev Schumacher am 22.11.1987 als 2. Vorsitzender in den Landesvorstand des SHBV gewählt. Im Haushaltsplan 1987 der TSV Reinbek erscheint zum ersten Mal die Sparte Baseball, allerdings noch ohne Etat.
In ihrer zweiten Saison, 1988, nahmen die Reinbek Shamrocks mit zwei Mannschaften am Ligaspielbetrieb der Baseball-Landesliga Schleswig-Holstein teil. Die Shamrocks I wurden ungeschlagen und ohne Punktverlust Landesmeister und erreichten dadurch den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord des DBV.
Am 05.07.1988 wurden auf einer Mannschaftssitzung die Herren Gerd-Dieter Scherlitzki und Steffen Schumacher zu Managern der Reinbek Shamrocks gewählt, und als Trainer und Coach wurde der Baseball-Nationalmannschaftsspieler Stephan Hagenah verpflichtet. Zum Stadtjubiläum „750 Jahre Stadt Reinbek“ wurde das 2. Reinbeker Baseballturnier am 23.07.1988 als „Drei-Länder-Turnier“ veranstaltet, das wieder von den Hamburg Knights gewonnen wurde, vor den Reinbek Shamrocks und den Hannover Regents. Die Sportredaktion der NDR-Hamburg Welle berichtete in einer Reportage im Hörfunk darüber.
Am 28.08.1988 wurde in Mannheim eine Pitching-Maschine als Trainingsgerät gekauft. Die Reinbek Shamrocks waren damit die erste Mannschaft in Schleswig-Holstein, die ein solches Trainingsgerät besitzt.
Im Haushaltsplan 1988 der TSV Reinbek ist für die Sparte Baseball ein Etat von DM 2.000,00 vorgesehen. Für den Einkauf von 100 Spielbällen für die Saison werden davon alleine schon DM 950,40 ausgegeben.
In der 3. Saison, 1989, spielten dann die Reinbek Shamrocks I in der 2. Bundesliga Nord und die Reinbek Shamrocks II in der Landesliga Schleswig-Holstein. Des weiteren wurde versucht, eine Damenbaseballmannschaft ins Leben zu rufen. Am 28.10.1989 richteten die Reinbek Shamrocks die Ligaausschusssitzung der 4 Landesverbände Nord ( Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin und Niedersachsen) mit einer Meisterfeier im Sportlerheim Reinbek aus.
Zum Ende der Saison löste sich die Mannschaft Reinbek Shamrocks I auf, trotz eines guten Tabellenplatzes im Mittelfeld der 2. Bundesliga Nord. Man wollte mit den Bergedorf Marines eine Spielgemeinschaft bilden und hatte die Hoffnung, einem Teil der Spieler die Möglichkeit zu geben, in der 1. Bundesliga Nord zu spielen, in die die Bergedorf Marines gerade aufgestiegen waren. Die Spielgemeinschaft kam nicht zustande. Viele Spieler der Reinbek Shamrocks I verließen die TSV Reinbek, um in Bergedorf bei den Marines zu spielen. Auch die Manager traten von ihren Ämtern zurück. Leider war die 2. Mannschaft der Reinbek Shamrocks spielerisch nicht in der Lage, die Nachfolge der 1. Mannschaft in der 2. Bundesliga Nord anzutreten.
1990 wurde eine neue Ligaeinteilung in Schleswig-Holstein vorgenommen, es wurde die Verbandsliga über der Landesliga eingeführt, da auf Bundesebene beschlossen worden war, dass nur aus der Verbandsliga in die 2. Bundesliga aufgestiegen werden könne. Das bedeutete 1990 für die Reinbek Shamrocks II einen Aufstieg von der Landesliga in die Verbandsliga Schleswig-Holstein. Zum Ende der Saison 1990 konnte der Klassenerhalt gerade noch erreicht werden, was in der Saison 1991 nicht möglich gewesen ist und wieder zum Abstieg der Reinbek Shamrocks in die Landesliga Schleswig-Holstein geführt hat. Mit neuen Anstrengungen und der Anwerbung neuer Spieler will man in der Saison 1992 nach Möglichkeit wieder direkt in die Verbandsliga aufsteigen.
Die Reinbek Shamrocks haben die Saison 1992 auf dem letzten Platz der Landesliga II und danach auch ihr Bestehen beendet. Sie sind 1993 leider nicht wieder angetreten [1]
- ↑ Bericht aus der Broschüre "20 Jahre SHBV"