Pinneberg Pirates
Pinneberg Pirates

Die Pinneberg Pirates wurden 1990 von Schülern der Johannes-Brahms-Schule als Sparte des Sport Club Pinneberg gegründet.
Nach einer ersten Halbsaison in der Aufbauliga des SHBV, hier kam es zu Auseinandersetzungen mit den Halstenbek Hurricanes, den Lieth Tigers, den Holm Westend 69’ers und den Brunsbüttel Baboons, wurde der Spielbetrieb zunächst mit einer Herrenmannschaft in der Landesliga aufgenommen. Als Trainer fungierten damals Georg (Schorsch) Schlabinger, Chris Lemke und Jeanette Anneberg von den Elmshorn Alligators.
In der ersten kompletten Spielzeit in der Landesliga (1991) belegten die Pirates dann auch gleich den ersten Tabellenplatz und stiegen in die Verbandsliga auf. Dort wurde dann jeweils in 1992 und 1993 durch knappe Niederlagen bei den Elmshorn Alligators bzw. Niederlagen beim Aufstiegsturnier in Berlin der Einzug in die 2 Bundesliga vertan.
Von diesen Rückschlägen erholten sich die Pirates nur recht langsam und blieben der Verbandsliga darauf bis einschließlich 1996 erhalten.

In der Zwischenzeit hatte sich die Mitgliederzahl der Pirates auf über 100 aktive Baseball- und Softballspieler erweitert, die in 3 Herrenmannschaften, einer Junioren und einer Damenmannschaft am Spielbetrieb des SHBV teilnahmen.
Infolgedessen wurde der Sportplatz an der Raa in Eigenarbeit zu einem provisorischen Baseballplatz umgebaut.
1996 reiste die komplette erste Mannschaft der Pirates nach Rockville, Maryland und spielte unter dem Trainerstab der George Washington Universität gegen diverse US-Mannschaften und erhielten die Möglichkeit, dass damals neuen Stadion der Baltimore Orioles zu besuchen und dabei mit Spielern wie dem Orioles Pitcher Arthur Rhodes zusammen zu treffen. Trotz der neuen Erfahrungen und viel Optimismus scheiterten die Pirates erneut am Aufstieg in die neu gegründete Regionalliga Nordost.
Im folgendem Jahr (1997) war es dann endlich soweit, und die Pirates stiegen mit ihrem neuen Trainer Donald Howard in die Regionalliga auf. Nach einem mäßigen ersten Jahr in der Regionalliga Nordost belegten die Pirates in 1998 mit nur einer Niederlage im letzten Saisonspiel in Berlin den ersten Platz und stiegen in die 2. Bundesliga Nord auf.
Retrospektiv betrachtet war 1998 sicher das Jahr, in dem das spielerisch beste Pirates-Team auf Beutejagd ging. So konnten in diesem Jahr auch die Elmshorn Alligators in einem äußerst spannenden SHBV Pokalfinale niedergerungen werden.
Parallel zu der sportlichen Weiterentwicklung versuchten die Pirates stets ihren Traum, den Bau eines Baseballstadions und damit die langfristige Sicherung des Baselballstandorts Pinneberg, umzusetzen. Dieser schien 1998 zum Greifen nahe! Als der bereits weit fortgeschrittene Plan zum Bau eines Baseballstadions im Frühling 1998 endgültig platzte, war die Enttäuschung bei den Verantwortlichen wie auch Spielern der Pirates gleichermaßen groß. Es war klar, dass Baseball, trotz der sportlichen Erfolge, in Pinneberg auf lange Sicht keine Chance bekommen sollte.
So wurde die Saison 1999 noch zu Ende gespielt und die Klasse (2. Bundesliga) gehalten. In der Zwischenzeit liefen jedoch schon Übernahmegespräche mit den Lokstedt Stealers, mit denen die Pirates am Ende der Saison fusionierten.
Ein letztes Mal wurde 1999 der SHBV-Pokal gewonnen, bevor endgültig ein Schlussstrich unter die Geschichte der Pirates gezogen wurde. Das 10 Jahr Ihres Bestehens konnten die Pirates somit leider nie feiern. Einige wenige von uns sind dem Baseballsport bis heute treu geblieben. Der Rest freut sich seit Jahren auf ein Wiedersehen beim Pfingstturnier der Holm Westend 69’ers, bei dem sich die Pirates auch heute noch als spielstarke Einheit präsentieren und immer ein wenig Nostalgie aufkommt. [1]
- ↑ Bericht aus der Broschüre "20 Jahre SHBV" von Wolfram Zimmermann